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Externsteine: Mystisches Naturdenkmal im Teutoburger Wald

Externsteine: Beliebtes Ausflugsziel bei Bad Pyrmont
Externsteine: Beliebtes Ausflugsziel bei Bad Pyrmont

Die Externsteine sind eine beeindruckende Felsformation im Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen. Die markanten Sandsteinfelsen ragen bis zu 40 Meter in die Höhe und ziehen jährlich rund eine halbe Million Besucher an. Die Externsteine gelten als eines der bekanntesten Natur- und Kulturdenkmäler Deutschlands. Die Sehenswürdigkeit liegt etwa 35 km von unserem Hotel in Bad Pyrmont entfernt. Die Fahrt mit dem Auto dauert ungefähr 40 Minuten.

Die Felsen befinden sich in der Stadt Horn-Bad Meinberg im Kreis Lippe. Sie haben eine besondere kulturhistorische Bedeutung und wurden von Menschenhand mit Kunstwerken geschmückt. Die Externsteine liegen in einem Wald- und Naturschutzgebiet, das ihren Schutz und Erhalt gewährleistet.

Besucher können die Externsteine zu bestimmten Zeiten besteigen. Dazu ist eine Eintrittskarte erforderlich. Das Informationszentrum vor Ort bietet den Gästen weitere Informationen. Die Externsteine verbinden auf einzigartige Weise Natur, Geschichte und Kultur und laden zu einer faszinierenden Entdeckungsreise ein.

Geologische Bedeutung und Entstehung

Die Externsteine sind eine faszinierende Felsformation mit einer langen geologischen Geschichte. Das beliebte Ausflugsziel im Weserbergland bietet seinen Besuchern einzigartige Einblicke in die Erdgeschichte und sind heute ein wichtiges Naturschutzgebiet.

 

Kreidezeit und Grottenfels

Die Entstehung der Externsteine begann vor etwa 130 Millionen Jahren in der Unterkreidezeit. Damals war die Region von einem flachen Meer bedeckt. Am Meeresboden lagerten sich Sandschichten ab, die später zu Sandstein wurden.

Durch Erdbewegungen wurden die Sandsteinschichten aufgerichtet. Wind und Wetter formten die Felsen über Millionen Jahre. So entstand die markante Form der Externsteine.

Eine Besonderheit ist der Grottenfels. Er hat eine Höhle, die schon früh von Menschen genutzt wurde. Im Fels finden sich noch heute Spuren von Meerestieren aus der Kreidezeit.

 

Naturschutzgebiet Externsteine

Seit 1926 stehen die Externsteine unter Naturschutz. Das Gebiet umfasst etwa 140 Hektar. Es schützt nicht nur die Felsen, sondern auch die umliegende Natur.

Im Naturschutzgebiet leben viele seltene Pflanzen und Tiere. Besonders wichtig sind die Flechten an den Felsen. Sie wachsen sehr langsam und sind empfindlich.

Besucher können die Externsteine auf markierten Wegen erkunden. Ein Infozentrum erklärt die Geologie und Geschichte. So wird der Schutz der Natur mit Bildung und Erholung verbunden.

 

Geschichtlicher Überblick

Die Externsteine haben eine lange und faszinierende Geschichte. Verschiedene Kulturen und Epochen prägten diesen besonderen Ort im Laufe der Zeit.

 

Ahrensburger Kultur

Die Ahrensburger Kultur nutzte die Externsteine in der späten Altsteinzeit. Jäger und Sammler lebten hier vor etwa 12.000 Jahren. Sie hinterließen Steinwerkzeuge und Jagdreste.

Die Felsen boten Schutz vor Wind und Wetter. Die Menschen jagten Rentiere in der Umgebung. Archäologen fanden Pfeilspitzen und Schaber aus Feuerstein.

Die Ahrensburger nutzten die natürlichen Höhlen in den Felsen. Sie hinterließen Spuren ihrer Anwesenheit, aber keine dauerhaften Siedlungen.

 

Karolingische Epoche

In der Karolingerzeit gewannen die Externsteine an Bedeutung. Karl der Große eroberte Sachsen im 8. Jahrhundert. Die Felsen wurden Teil des fränkischen Reiches.

Mönche nutzten die Steine als Rückzugsort. Sie meißelten christliche Symbole in den Fels. Die berühmte Kreuzabnahme stammt aus dieser Zeit.

Die Externsteine dienten möglicherweise als Wallfahrtsort. Pilger besuchten die Felsen auf ihren Reisen. Die karolingische Epoche prägte die religiöse Bedeutung der Steine stark.

 

Religiöse und Kulturelle Bedeutung

Die Externsteine haben eine vielfältige religiöse und kulturelle Bedeutung. Sie ziehen seit Jahrhunderten Menschen mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen an und sind Gegenstand zahlreicher Theorien und Interpretationen.

 

Vergleich mit Stonehenge

Ähnlich wie Stonehenge in England sind die Externsteine von Rätseln umgeben. Beide Orte faszinieren Forscher und Besucher gleichermaßen.

Die genaue Nutzung und das Alter der Anlagen sind bei beiden Stätten nicht vollständig geklärt. Dies führt zu vielen Spekulationen und wissenschaftlichen Untersuchungen.

Archäologen, Historiker und andere Experten versuchen, die Geheimnisse dieser alten Stätten zu entschlüsseln. Trotz intensiver Forschung bleiben viele Fragen offen.

 

Irminsul und Heidentum

Die Externsteine werden oft mit der Irminsul in Verbindung gebracht. Dies war ein heiliges Symbol der Sachsen.

In der NS-Zeit nutzten die Nationalsozialisten die Externsteine für ihre Zwecke. Sie veranstalteten dort Sonnenwendfeiern und Vereidigungen.

Heute sind die Externsteine ein beliebter Treffpunkt für Neuheiden. Moderne Druiden und andere Gruppen treffen sich dort für Rituale und Feiern.

 

Die christliche Nutzung der Externsteine ist durch Felsreliefs belegt. Mönche lebten dort im Mittelalter, aber die genauen Daten sind unbekannt.

 

Die Externsteine im Mittelalter

Die Externsteine gewannen im Mittelalter große religiöse Bedeutung. Christliche Mönche nutzten die Felsen für Gebete und Rituale. Die bekanntesten Spuren aus dieser Zeit sind ein Relief und eine Kapelle.

 

Externsteine Relief und Bedeutung

Das Externsteine-Relief ist das älteste Steinrelief Deutschlands. Es zeigt die Kreuzabnahme Jesu. Experten datieren es auf das 12. Jahrhundert. Das Relief misst etwa 5 Meter in der Höhe und 3,5 Meter in der Breite.

Die Darstellung ist sehr detailliert. Man sieht Jesus am Kreuz, Nikodemus und Joseph von Arimathäa. Unten links kniet eine kleine Figur. Manche deuten sie als den Künstler oder Stifter des Werks.

Das Relief zeigt die große Bedeutung der Externsteine für Christen im Mittelalter. Es war wohl Teil einer Wallfahrtsstätte.

 

Hohe Mittelalterliche Periode

In der Hochzeit des Mittelalters wurden die Externsteine stark genutzt. Mönche bauten eine kleine Kapelle auf dem Hauptfelsen. Sie war dem Heiligen Kreuz geweiht.

Die Kapelle hatte einen Altar und Platz für etwa 20 Personen. Pilger kamen hierher, um zu beten und Buße zu tun. Die Lage hoch oben auf dem Felsen galt als besonders heilig.

Auch andere Spuren zeugen von der mittelalterlichen Nutzung. Man fand Reste von Treppen und Plattformen. Sie halfen den Besuchern beim Aufstieg.

 

Modernes Interesse und Spekulation

Die Externsteine zogen im 20. Jahrhundert das Interesse verschiedener Gruppen auf sich. Einige Theorien über ihre Bedeutung entstanden ohne wissenschaftliche Grundlage.

 

Wilhelm Teudts Theorien

Wilhelm Teudt war ein wichtiger Name in der Externstein-Forschung. Er glaubte, die Felsen seien ein altes germanisches Heiligtum. 1929 veröffentlichte er ein Buch darüber. Teudt nannte die Externsteine ein "germanisches Stonehenge".

 

Seine Ideen fanden Anklang bei völkischen Gruppen. Sie sahen die Felsen als Beweis für eine große germanische Kultur. Teudts Theorien hatten aber keine wissenschaftliche Basis. Trotzdem beeinflussten sie das Bild der Externsteine in der Öffentlichkeit stark.

 

Heinrich Himmlers Ahnenerbe

Heinrich Himmler, ein führender Nazi, interessierte sich für die Externsteine. Er gründete die "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe". Diese Gruppe sollte die "arische Rasse" erforschen. Das Ahnenerbe führte 1934 und 1935 Ausgrabungen an den Externsteinen durch. Sie suchten nach Beweisen für ein germanisches Heiligtum. Die Ergebnisse waren aber nicht eindeutig.

 

Trotzdem nutzten die Nazis die Externsteine für ihre Zwecke. Sie veranstalteten dort Feiern und Zeremonien. Die Felsen wurden zu einem Symbol ihrer Ideologie.

 

Schutz und Erhalt der Externsteine

 

Die Externsteine sind ein bedeutendes Naturdenkmal und genießen besonderen Schutz. Seit 1999 setzt sich die Schutzgemeinschaft Externsteine für den Erhalt dieses einzigartigen Gebiets ein. Das Naturschutzgebiet Externsteine umfasst nicht nur die Felsformation, sondern auch die umliegende Landschaft. Es beherbergt seltene Pflanzen- und Tierarten, die geschützt werden müssen.

 

Der Landesverband Lippe spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Externsteine. Er verwaltet das Gebiet und sorgt für dessen Pflege und Erhaltung. Die Schutzgemeinschaft Externsteine engagiert sich für:

  • Unberührte Erhaltung der Felsformation
  • Schutz des umliegenden Naturschutzgebietes
  • Förderung wissenschaftlicher Forschung
  • Entwicklung eines sanften Tourismus

Besondere Schutzmaßnahmen gelten für:

• Bergheiden mit Wacholder • Kleinflächige Hangmoore • Ehemaliger Hudewald mit Alteichen • Bach-Erlen-Eschenwald

Der Schutz der Externsteine ist eine Herausforderung. Es gilt, das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und touristischer Nutzung zu wahren.

 

Kulturelle Veranstaltungen und Mythen

Die Externsteine sind ein Magnet für spirituelle und kulturelle Feiern. Besonders zwei jährliche Ereignisse ziehen viele Besucher an: die Walpurgisnacht und die Sommersonnenwende.

 

Walpurgisnacht

In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai versammeln sich Menschen an den Externsteinen zur Walpurgisnacht. Diese Feier hat heidnische Wurzeln und markiert den Beginn des Sommers. Besucher zünden Feuer an und tanzen. Manche tragen traditionelle Kostüme oder Masken.

Die Felsen bieten eine eindrucksvolle Kulisse für das Fest. Viele glauben, die Externsteine hätten besondere Energien. Einige führen Rituale durch, um diese Kräfte zu nutzen.

Obwohl die Walpurgisnacht nicht offiziell genehmigt ist, kommen jedes Jahr Hunderte Menschen. Die Stadt Horn-Bad Meinberg bemüht sich, die Feier zu kontrollieren und die Natur zu schützen.

 

Sommersonnenwende Rituale

Am 21. Juni feiern viele die Sommersonnenwende an den Externsteinen. Es ist der längste Tag des Jahres. Die Felsen spielen eine wichtige Rolle in diesen Ritualen.

Besucher beobachten den Sonnenaufgang zwischen den Felsen. Manche glauben, die Steine seien ein alter Sonnenkalender. Gruppen führen Meditationen und Gesänge durch.

Die Feier zieht verschiedene Menschen an: Neuheiden, Naturliebhaber und Neugierige. Wie bei der Walpurgisnacht gibt es keine offizielle Veranstaltung. Die Behörden achten darauf, dass die Feiern friedlich bleiben und die Umwelt geschont wird.

 

Tourismus und Bildung

Die Externsteine locken jährlich viele Besucher an. Das Gebiet bietet Möglichkeiten zum Wandern und Lernen über die Geschichte und Natur des Teutoburger Waldes.

 

Wanderwege und Besucherzentrum

Ein Netz von Wanderwegen führt durch die Umgebung der Externsteine. Besucher können die einzigartige Landschaft des Teutoburger Waldes erkunden. Das moderne Besucherzentrum informiert über die Geologie und Kulturgeschichte. Interaktive Ausstellungen erklären die Entstehung der Felsformation. Geführte Touren bieten tiefere Einblicke in die Besonderheiten des Gebiets. Fachkundige Guides teilen ihr Wissen über Flora, Fauna und Archäologie.

 

Vermittlung durch Multimedia

Digitale Medien machen die Externsteine erlebbar. Eine App führt Besucher zu wichtigen Punkten und liefert Hintergrundinformationen.

Auf YouTube finden sich Videos mit virtuellen Rundgängen. Sie zeigen schwer zugängliche Bereiche der Felsformation.

Kunsthistoriker nutzen 3D-Modelle, um die Reliefs zu erforschen. Die Ergebnisse werden in der Ausstellung präsentiert.

Experten diskutieren über die Bedeutung der Externsteine. Es gibt keinen Konsens zur genauen Nutzung in vorchristlicher Zeit.